Stöckchen: Anspruch in Anime

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Vor einigen Tagen verfasste ZakuAbumi einen sehr interessanten Artikel, darin spricht er darüber, wieviel Anspruch eigentlich in Animes steckt. Ich muss zugeben, dass ich mir selbst bis jetzt eigentlich kaum Gedanken zu diesem Thema gemacht hatte. Man redet zwar oft und gerne davon, dass Animes anspruchsvoll sind, doch warum eigentlich? Klar, Animes kommen aus einem weit entferntem Land und die meisten konsumieren diese Serie auch in ausländischer Sprache + Untertitel. Dies alleine mag für den einen oder anderen vielleicht schon Anspruchsvoll wirken, doch sind die Serien es deswegen auch? Zakus Artikel brachte mich nun wirklich dazu, mal etwas mehr über dieses Thema nachzudenken.

Er stellt hier nun die These auf (wenn ich nun mal wieder alles völlig falsch verstanden habe), dass bis auf Death Note wohl gar kein Anime wirklich Anspruch besitzt. Eine doch sehr gewagte Behauptung, die er aber wie fast immer gut zu untermauern versteht. Natürlich würde weder ich, noch sonst jemand behaupten wollen, dass eine Serie aller K-ON!!, oder auch andere Serie, die pratkisch nur auf moe setzten, auch nur den geringsten Anspruch haben. Ebenso spreche ich praktisch allen Shounen Serien diese Auszeichnungen ab, da diese (egal wie sie nun One Piece, Naruto oder D. Gray-man heißen mögen) einfach nur der langen Unterhaltung dienen sollen und somit sowieso fast die Hälfte der gesamten Serie nur daraus besteht, alles schön ewig in die Länge zu ziehen. Auch Serien aller Elfenlied verdienen sicherlich weniger das Prädikat Anspruchsvoll, mag das Manga noch so viel besser sein als die Serie, bleibt es letztendes trotzdem nur Fanserivce, Splatter und etwas weit hergeholte Story. Wo mir gerade auffält, dass Elfenlied (so weh mir das auch tut) sehr gut mit Highschool Of The Dead zu vergleichen wäre.

Doch wie genau erkennt man denn nun Animes, die Anspruch an ihr Puplikum legen? Zaku legt hier einen besonders großen Wert darauf, dass der Zuschauer selbst zum mitdenken aufgefordert wird. Ich kann nicht beurteilen, ob dies nun bei Death Note wirklich der Fall ist, da ich dieses Werk zum Trotz des Hypes verschmähe, aber ich könnte mir gut vorstellen, dass wenn Zaku das schon so betont, es sicher nicht unbegründet ist.

Nun aber mal ein wenig weg von Zakus Gedanken und hin zu meinen eigenen. Wann ist ein Anime Anspruchsvoll? Ich würde ja jetzt meinen, dass dies sowieso nur von jedem selbst sehr Subjektiv beurteilt werden kann. Jeder legt doch immerhin andere Ansprüche an eine Serie und auch jeder ist vielleicht ein wenig leichter zu beeindrucken, als ein anderer. Zum Beispiel könnte ja jetzt jemand die Behauptung aufstellen, Higurashi no Naku Koro ni wäre eine Anspruchsvolle Serie, da die Story teilweise verwirrend ist. Wer darf nun entscheiden, ob er damit Recht hat oder nicht? Ich selbst fand die Serie genial, ganz ohne Frage, doch hohen Anspruch rechne ich ihr nicht unbedingt an. Klar bietet die Serie beste Unterhaltung, doch wirklich fordernt ist sie nicht. Trotzdem würde ich nun keine Leute für Idioten erklären, die nun meinen, die Serie hätte Anspruch. Für mich kann das eigentlich jeder halten, wie er möchte. Ich habe meinen eigenen Standpunkt zu einer Serie und ein anderer darf gerne einen anderen vertreten.

Natürlich gibt es Serien, denen ich den Status Anspruchsvoll sofort absprechen würde, da hier einfach Klare Fakten dagegen sprechen. Man kann nun auch nicht jede Serie so auslegen, dass sie Anspruch an sein Puplikum stellen würde. Die Industrie kann jetzt noch so viele Moe/Comedy Serien wie Mitsudomoe, Working!! oder auch K-ON!! raushauen, diese sind einfach nur zur Unterhaltung gedacht, genauso wie eben auch Shonen Animes. Mir können noch so viele Leute erzählen, dass Serien wie Bleach oder Naturo mehr wäre als bloße Unterhaltung durch in die Länge ziehen, aber dem ist nicht so! Für mich muss eine Serie sich schon ein wenig von der großen breiten Masse abheben, um wirklichen Anspruch zu haben.

Neon Genesis Evangelion wäre hier auch wieder eine super Serie zum darüber streiten. Ich selbst bin ein endloser Fan der Serie, weiß aber auch, dass die Serie nun auch längst keine so hohen Ansprüche an den Zuschauer stellt, wie einem einige mal wieder glauben machen wollen. Trotzdem finde ich es immer wieder herrlich, wenn Leute meinen, die Serie stellt gar keine Ansprüche, da sie einfach keinen Sinn ergibt. Diesen Leuten möchte ich jetzt gerne mal sagen „Schon einmal daran gedacht, dass ihr die Serie nicht kapiert habt, weil sie zu Anspruchsvoll für euch war?“. Man darf gerne sagen, man findet die Serie Aufgrund ihrer Story, oder auch ihrer Charaktere blöd und überbewertet, das ist alles eine Sache der Auslegung. Doch bitte kommt mir nicht mit „Ich hab die Serie nicht kapiert, also kann sie keiner kapieren, also ist die schwachsinn“. Mit solchen Kommentaren zeigt ihr nur eure eigene Uhfähigkeit, die Serie zu durchschauen und nichts weiter. Damit zeigen sie ja eigentlich genau eines auf, dass die Serie schon einen gewissen Anspruch hat, da sie eben nicht jeder kapiert (kapieren muss). Man darf gerne gegen ein Anime argumentieren, aber bitte nur dann, wenn man auch verstanden hat, worum es geht. Denn ansonsten ist es nicht mehr als Random Bash (wie ich ihn gern auch mal loslasse), aber ganz sicher keine Argumentationsbasis.

Wie ihr seht, will ich euch mit meiner bescheidenen Meinung eines verdeutlichen, es gibt definitiv Animes, die keinen Anspruch haben, diese überwiegen auch bestimmt zu über 90%. Bei einigen Serien sehe ich es jedoch als Auslegungssache an und es liegt ganz einfach am Zuschauer selbst. Ich z.B. sehe Kemono No Souja Erin als recht Anspruchsvolles Anime an. Die Serie fällt ganz einfach aus dem Rahmen und verlangt dem Zuschauer auch einen kleinen Teil mitdenken ab. Einige anderen könnten jetzt wieder meinen, es wäre nicht mehr als eine Kinderserie, die einfach ein wenig mehr an Emotionen zu bieten hat.

Ich danke ZakuAbumi auf jeden Fall für dieses wirklich guten Artikel, der mich viel zum nachdenken brachte. Ich werde sicher nicht mehr so schnell Animes im allgemeinen als Anspruchsvoll betiteln und schon gar nicht als Anspruchsvoller als andere Serien. Trotzdem gehe ich nicht mit seiner völlig überzogenen Meinung konform, dass praktisch alle Serie anspruchslos wären, da dies auch nur seine eigene Meinung ist und deswegen noch lange kein Naturgesetzt darstellt.

10 Gedanken zu „Stöckchen: Anspruch in Anime

  1. Ich finde die Ansspruchsdiskussion relativ sinnfrei, denn wird etwas ansspruchsvoll, weil man den Kopf einschalten muss, um die wirren Gedanken der Drehbuchschreiber zu verstehen, oder wird reicht es nicht auch, wenn man etwas zum Nachdenken angeregt wird? Z.B. finde ich die pazifistischen Aussagen in Eureka 7 oder Nadesico gehen auch über den Unterhaltungsfaktor hinaus, trotzdem sind die Srien sehr einfach zu verstehen. Und auch in K-ON! und Working! habe ich viele realistische Komponenten gefunden, die sehr gefühlvoll und subtil mit den kleineren Problemen im Leben umgehen, wodurch zumindest etwas mehr als Unterhaltung für mich transportiert wurde.

    Ich unterscheide nicht danach, ob etwas anspruchsvoll oder nicht ist, sondern ob ich spüre, dass zumindest irgendeine Aussage oder etwas Herz transportiert werden soll, bzw. man erkennt, dass die Macher mit Spass bei der Sache waren, oder nur versucht wurde, der zahlenden Kundschaft das Geld aus den Taschen zu ziehen.

    Evangelion halte ich persönlich übrigens nicht wegen der Story, sondern wegen der „Charakterentwicklung“ für wertvoll. Death Note ist unglaublich stark konstruiert, weswegen ich es nicht gleich anspruchsvoll finde, sondern nur halt konstruiert.

    Wenn man klassischen Anspruch sucht, dann sollte man dies nicht in der Popkultur wie bei Animes tun, sondern im Arthaus-Kino oder in der Literatur.

  2. Äh, sag mal was ist denn hier los?! Ich bin mir ziemlich sicher gestern einen Kommentar gepostet zu haben, hat den dein Blog gegessen? o_O

  3. Shino hat seinem Host sicherlich in den Schw*** gebissen, das muss es sein.
    Zeitlich veraltete Backups sind… nunja, zeitlich veraltet eben.

  4. Sprich ruhig mal mit deinem Host, Shino.
    Und zu dem verschwinden der Kommentare kann ich nur sagen:

    Auf ein Neues!

    PS:
    Kann passieren, bin weder sauer noch schockiert. Ist schließlich nicht der Weltuntergang.

  5. „Doch wie genau erkennt man denn nun Animes, die Anspruch an ihr Puplikum legen? Zaku legt hier einen besonders großen Wert darauf, dass der Zuschauer selbst zum mitdenken aufgefordert wird.“

    Oh? Als ich vor einiger Zeit eine ähnliche These aufstellte, nach welcher eine anspruchsvolle Serie den Zuschauer geistig fordert (bezieht sich sowohl auf das aufmerksame Verfolgen des Geschehens als auch auf das Nachdenken nach dem Ende), wurde diese noch verneint. Der gute Zaku hat aber wohl erkannt, dass Onkel Gintoki immer recht hat. :3

    White Skull hat mir erzählt, dass es hier eine sehr interessante und lange Diskussion gebe. Und nun bin ich mal wieder zu spät und die Kommentare sind pfutsch. XD

    Anime-Otakus VS Host – The Next Round!

    @ Zaku

    Shino, Satiro und ich haben uns ja schon damals bei der Neuauflage von Anime-Otakus ewig mit dem Host herumgeschlagen und ewig lange Skype-Konferenzen geführt, um die Probleme zu beseitigen. So wollte der Host zum Beispiel partout nicht zulassen, dass wir die Blog-Datei bearbeiten. Und jetzt hat er wieder zurückgeschlagen.

    Das ganze hat also eine lange Vorgeschichte und ich verstehe und befürworte absolut, dass Shino mal ein paar nette Worte mit dem Hoster wechselt. ;)

    Aber noch mal zum Thema:

    Generell – den Beitrag und die Kommentare auf Zakus Blog habe ich übrigens auch gelesen – habe ich das Gefühl, dass die Thematik komplizierter dargestellt wird als sie eigentlich ist. Dabei ist sie meiner Meinung nach relativ simpel. Letztlich kommt es auf die „Beanspruchung“ des Zuschauers an.

    Wenn dieser beim Anime nicht den Kopf benutzen muss bzw. nicht dazu angeregt wird, dann ist der Anime mit Sicherheit „anspruchslos“. Wenn der Zuschauer sein Hirn betätigen muss bzw. dazu angeregt wird, dann „beansprucht“ der Anime. Wenn man sich gar extrem viele Gedanken machen muss bzw. der Anime stark dazu anregt, sich welche zu machen, dann kann auch von „anspruchsvoll“ sprechen. Das sind dann zumeist Anime, die man als „schwere Kost“ bezeichnen kann.

    Man darf aber natürlich nicht vergessen, dass ein Anime, der den Zuschauer beansprucht, muss nicht unbedingt gut sein, genau so muss ein anspruchsloser Anime nicht unbedingt schlecht sein. Dies gilt zum Beispiel für Anime mit komödiantischem Schwerpunkt. Für die Qualität eines Animes ist es also keineswegs wichtig, ob er anspruchsvoll ist oder nicht. Dass „leichte Kost“ auf Dauer nicht satt macht, liegt aber auch auf der Hand.

    So, ich schreibe am besten nicht zu viel, bevor mein Kommentar auch noch dem Host zum Opfer fällt. ^^

  6. @ ZakuAbumi
    „Ich bin nicht schockiert und auch nicht sauer.“
    Ich schon, da komme ich von der Schule nach Hause und mein Blog wurde einfach um einen Tag zurückgestellt. Du musst ja auch das bedenken, was du als User nicht sehen kannst, wie z.B. Dinge, die ich intern gemacht habe und nun wieder Weg seid. -.-

    @ White Skull
    „prich ruhig mal mit deinem Host, Shino.“
    Habe ich vor, nun bekam ich ja sogar mal eine E-Mail, wo drin stand, dass die momentan das System umstellen und es deswegen öfters mal zu ausfällen kommt.

    @ Gintoki
    Erst White Skull und jetzt du auch noch? Ihr seit aus euren Gräbern auferstanden? Finde ich sehr cool, vielleicht gibt es jetzt auch mal wieder mehr bei euch zu lesen.

    Zum Thema allgemein:

    Zaku sagte es schon schön, es geht nicht um die verzweifelte Suche nach Anspruch in Anime. Ich fand Zakus Artikel einfach interessant, wo er einem vorhält, dass Animes im allgemeinen nicht so Anspruchsvoll sind, wie man manchmal meint. Der Artikel hier ist als Antwort auf seinen zu verstehen, da ein Comment bei ihm einfach zu lang gewesen wäre. Ich wollte darauf hinweisen und dazu sagen, dass ich seine übertriebenen Gedanken zwar nicht teile, aber er an sich völlig Recht damit hat. Außerdem war es ein guter Anlass dazu, auch mal den vielen NGE Nörglern eins reinzuwürgen.

    Animes sind zur Unterhaltung gedacht und folgen oft nur ihren typischen Klischees. Trotzdem regen einige zum nachdenken an, was aber jeder unterschiedlich aufnimmt und unterschiedlich viel reininterpretiert. Einige Leute können einem aber echt auf die Eier gehen mit, „Ha, die Serie ist total tiefgründig“, obwohl es nur Random Splatter/Ecchi/Shonen Zeug oder so etwas ist.

  7. „Animes sind zur Unterhaltung gedacht“

    Jop, damit hast du recht. Wir sprechen hier immerhin von pop-Kultur, von daher ist es imo sowieso fraglich in wie weit es da gerechtfertigt ist von Anspruch zu sprechen.

    „Trotzdem regen einige zum nachdenken an“

    Ähnlich wie bei anderen Werken versuchen die Erschaffer meist etwas zu Transportieren, sei das eine Aussage, Gefühle, etc. es liegt dann in der Verantwortung eines jeden für sich eben das herauszufiltern und dann zu interpretieren (oder auch nicht). Das problematische hierbei ist das in einem primär auf Unterhaltung ausgerichteten Medium die Nachricht so gut zu verpacken, dass das Publikum sich nicht belehrt vorkommt. Deshalb denke ich erscheinen manche Animes eher „anspruchslos“.

  8. @ Shino

    „Erst White Skull und jetzt du auch noch? Ihr seit aus euren Gräbern auferstanden? Finde ich sehr cool, vielleicht gibt es jetzt auch mal wieder mehr bei euch zu lesen. “

    Jo, wir sind wieder von den Urlaubsreisen, dafür haben wir jetzt schulisch wieder so viel zu tun, dass es schwierig wird, viel zu bloggen. Aber wir tun, was wir können und scheuen auch nicht davor zurück, mal was Altes zu „recyceln“. :3

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